17. Januar 2017

Denkt man an die Insel Islay, so kommen den Meisten von Euch sicherlich sofort die großen, namenhaften Brennereien wie etwa Laphroaig, Ardbeg und Bowmore in den Sinn und die ebenfalls auf der Insel Islay beheimatete Bunnahabhain Destillerie wird meist nicht beachtet (so auch bis dato von mir). Dies sollte sich also ändern und so nahm ich an der Master Class der Destillerie im Rahmen der Interwhisky-Messe 2016 in Frankfurt teil, um die Brennerei mit dem unaussprechlichen Namen (ausgesprochen: "Bunnahaven") einmal näher kennenzulernen.

Ungewöhnlich für Islay-Whiskys sind die Abfüllungen der Destillerie in der Regel nur schwach getorft und weisen meistens salzig-maritime Noten auf.

Der hier verkostete Bunnahabhain 25 Jahre wird nur in kleiner Auflage abgefüllt, ist nicht kühlgefiltert, nicht gefärbt und kommt mit satten 46,3% daher. Lagern durfte dieser Whisky  in ehemaligen Bourbon-Fässern und anschließend in ehemaligen Sherry-Fässern. Im Jahr 2014 erhielt zudem im Rahmen der World Whisky Awards die Auszeichnung "Bester Islay Single Malt Whisky".

Nose (4,25)

Wow, überragend wie ich finde. Salzkaramell, Salzkaramell und nochmals Salzkaramell in Perfektion! Eine tolles und vor allem sehr harmonisches Zusammenspiel aus einer ordentlichen Meeresbriese und karamellartiger Süße, die sich perfekt kombinieren. Dann kommen Waldhonig, poliertes Leder  und Sherry-Noten sowie ein Hauch Minze hinzu.

Taste (4,25)

Eine tolle ölige Textur. Im Mund kommt nun etwas  deutlicher der Einfluss aus dem Sherry-Fass durch. Reife, süße Beeren, getrocknete Früchte und ein wenig Rosinen. Leicht bitteres Eichenholz.  Dann viel Malz, Honig, Karamell, Toffee  und ein wenig sahnig. Dahinter verbirgt sich eine leichte salzig-maritime Note. Insgesamt gilt es hier viele Aromen zu erschmecken.

Finish (4,25)

Leicht trocken durch die Tanine, würziges Holz, weiterhin recht süßlich (trockene Früchte).

Fazit

Die Nase hat mich absolut mitgerissen. Insgesamt gilt hier festzuhalten, dass man sich für die Verkostung des Bunnahabhain 25 Jahre Zeit nehmen sollte bzw. muss. In Nase undMund gibt es hier sehr viele unterschiedliche Aromen zu entdecken, die sich dazu noch schlagartig abwechseln. Es war für mich daher keineswegs einfach diesen Whisky zu analysieren, zumal wir im Rahmen der Master-Class ordentlichen Zeit-Druck hatten. De Whisky spielt m.E. auf jeden Fall  in der oberen Klasse mit und muss sich hier nicht verstecken.