12-12-2016
Der Glenfiddich IPA ist neben dem Project XX das zweite Mitglied der Genfiddich Experimental Series und zugleich der erste Single Malt Scotch Whisky der abschließend in IPA Craft Beer-Fässern gereift ist.
Im ersten Schritt wurde dazu zunächst in Zusammenarbeit mit der Speyside Craft Brewery ein kräftig-wüziges und hopfenlastiges IPA (Indian Pale Ale) Bier gebraut. Dafür wurden drei Testläufe gestartet, mit je drei Varianten pro Versuch, um abschließend das Bier mit den besten Hopfennoten auszuwählen.
Danach wurde das Bier in die Holzfässer abgefüllt, in denen später der bis dahin in Bourbon-Fässern gereifte Glenfiddich nachreifte. Hierzu variierte man im Hause Glenfiddich die Zeiträumen, in denen das Bier in die Whisky Holzfässer von Glenfiddich einwirkte, um die perfekte Aromenbildung zu erzielen.
Im dritten und letzten Schritt verbringt der Glenfiddich Whisky nun gut 3 Monate in diesen IPA Fässern, bevor er letztendlich abgefüllt wird.
Kommen hier Whisky und Bier Genießer gleichermaßen auf ihre Kosten? Wie hat sich das IPA Fass auf den Whisky ausgewirkt? Kann ein dreimonatiges Finish überhaupt einen Einfluss nehmen? Ich bin gespannt, ob das Experiment geglückt ist.
Nose (3): Vergleichbar mit dem Glenfiddich 12 Jahre. Zu Beginn dominieren hier deutliche fruchtige Aromen wie Äpfel und Birnen sowie Malznoten. Über allem schwebt eine doch recht dichte, florale Parfümnote, bei der ich mir zunächst nicht ganz sicher war, ob dieser Duft von den älteren Dame neben mir am Messetand verbreitet wurde oder aber doch dem Whisky zu verdanken war. Ich lege mich fest, es war der Whisky. Bier-Aromen, Gras und Hopfen kann ich hier wirklich nur ganz leicht im Hintergrund erkennen.
Taste (2,5): Zu Beginn recht mild, leicht würzig, Vanille und vor allem dominierende Malznoten. Erst später dann mit dem zweiten Schluck spüre ich den Einfluss der IPA Fässer deutlicher. Den Geschmack würde ich in etwa wie folgt beschreiben: Man nehme ein gutes Glas mit Whisky und gebe einen kleinen Schuss hopfiges Bier hinzu und vermische beides gut miteinander. Die Geschmacksexplosion bleibt für mich leider aus. Ich hätte hier eine deutlichere Fruchtigkeit erwartet.
Finish (2,5): Kurz, trocken und im Nachhall kommt der IPA Einfluss nun noch deutlicher hervor. Ein wenig säuerlicher und bitterer Nachklang.
Fazit: Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich es gut finde, dass Glenfiddich dieses IPA Experiment durchgeführt hat und die stetig wachsende Craft Beer Szene für sich entdeckt hat! Diebraune Glasflasche hat eine tolle und edle Optik. Jedoch trifft der Glenfiddich IPA leider so gar nicht meinen Geschmack und Bier und Whisky im Zusammenspiel wollen für mich nicht funktionieren. Auch wenn ich zugeben muss, dass der Einfluss aus dem dreimonatigen Finish in den IPA Bierfässern recht gering ausfällt und keineswegs mit Finishes in Weinfässern etc. zu vergleichen ist. Dennoch trinke ich weiterhin lieber beides getrennt von einander.
Bewertung: | |
Whisky-Helden | 8 of 15 drams (Durchschnitt - trinkbar) |
Master of Malt Shop (User) | 4,5 von 5 Sternen |
Serge von Whiskyfun.com | 2,5 von 5 Sternen (78 Punkte) |
Weitere Verkostungsnotizen | Video Verkostung Whisky Wixer |
Serge Valentin (whiskyfun.com) | |
Shop | whic.de |
Factsheet | Region: Speyside |
Abfüller: Glenfiddich | |
Reifungszeit: NAS | |
Fass: Bourbon | |
Finish: IPA Craft Beer-Fass | |
Alkohol: 43% | |
Farbstoff: ja | |
Kältefiltrierung: ja | |
Preis: 55 EUR |