10. Mai 2017

Der Mackmyra TEN, die erste Abfüllung mit Altersangabe und somit ein Meilenstein in der noch jungen Geschichte der schwedischen Brennerei. Bereits die Verkostung des Mackmyra Blomstertid (aus Kirschwein Fässern) hat gezeigt, dass die Schweden ein hervorragendes Fassmanagement besitzen. Auch bei dem neuen Mackmyra TEN experimentiert die Brennerei wieder mit gleich drei unterschiedlichen Fässern, in denen der Whisky reifte. 

Für das Vatting reifte der Whisky in gleich drei unterschiedlichen Fassarten: klassische ex-Bourbon Fässer, ehemalige Oloroso Sherryfässer und frischen Eichenholzfässer aus amerikanischer Weißeiche.  Während die ex-Bourbon Fässer und die Virgin Oak Fässer für cremige Vanille- und Sahnenoten sorgen, erhält diese Abfüllung die Fruchtnoten aus den Sherryfässern. 

Ich bin wirklich gespannt, wie sich die drei Fassarten auf den Whisky ausgewirkt haben und zusammen harmonieren! Zeigt sich auch beim Mackmyra TEN das tolle Fassmanagement, welches ich beim Blomstertid erfahren habe?

Nose (4.00)

Eines vorweg: Der Einfluss der drei Fassarten ist in der Nase zu erkennen. Zu Beginn dominiert eine kräftige, süßliche Würzigkeit, die dann Platz für Vanille und Früchte wie etwa Birnen und Äpfel macht. Eine schöne blumige Zitrusfrische und auch deutliche Eichennoten sind vernehmbar. Der Einfluss der Oloroso Fässer hält sich in der Nase noch zurück und Beerenaromen sind nur leicht spürbar, aber definitiv da. Ganz nach hinten raus wirkt er leicht säuerlich.

Taste (3.75)

Kräftiger Antritt. Nun kommen mehr die Oloroso Fässer durch. Früchte und Beeren in Vanillesoße (ordentlich süß) sowie eine ordentliche Würzigkeit machen sich breit. Dann deutliche, herbe Eichennoten und Zitrus. Sehr trocken. Insgesamt sehr komplex und die einzelnen Aromen harmonieren gut miteinander und überlagern sich nicht. 

Finish (3.75)

Mittel-lang, milde Eiche, bitte Noten  und weiterhin trocken sowie eine gewisse fruchtige Süße

Fazit

Die Schweden zeigen mit dem Mackmyra TEN erneut, das sie ihr Handwerk verstehen und bringen mit dieser Abfüllung einen tollen, spannenden und für 10 Jahre sehr komplexen Whisky auf den Markt. Die Fässer harmonieren sehr gut miteinander und der Einfluss auf den Whisky ist deutlich zu erkennen. Es bleibt mir im Wesentlichen nur folgendes zu sagen: Leute, traut euch an die Abfüllung von Mackmyra. Whisky muss nicht immer aus Schottland kommen! Fans von tollen Eichenaromen sollten hier unbedingt zuschlagen!