Kein anderer Whisky war in den letzten Monaten und Tagen so präsent in den sozialen Medien wie der Ardbeg Dark Cove. Zunächst wurde dieser Whisky nur an Ardbeg Committee Mitglieder über die Ardbeg Homepage zu einem Preis von 85 Euro pro Flasche verkauft. Diese Committee Abfüllung des Dark Cove hat im Gegensatz zu dem General Release 55% Alkoholvolumen und war bereist nach 20 Minuten restlos ausverkauft.

Wir verkosteten den Dark Cove Ardbeg Day Release, der ihm Rahmen des Ardbeg Days 2016 vorgestellt wurde. Der Whisky soll an die alten Zeiten der Destillerie und an dunkle Schmuggeleien auf der Insel Islay erinnern.

Der Dark Cove wurde in ehemaligen dunklen Sherryfässern gelagert, auch Dark Sherry oder Black Sherry genannt. Hierbei handelt es sich um einen besondere Art der Sherry-Herstellungen, die immer weniger praktiziert wird. Bei der Herstellung von Dark Sherry werden die Trauben nicht nur in der Sonne getrocknet, sondern werden zusätzlich erhitzt, um den Wasseranteil noch weiter zu verringern. Als Endergebnis erhält man einen besonders intensiven Sherry. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit solcher Dark Sherry Fässer musste Ardbeg diese über einen längeren Zeitraum kaufen, um später für diese Abfüllung auch genügend Fässer zur Verfügung zu haben. 

Für die Abfüllung wurden neben dem in Dark Sherry Fässern gelegter Whisky auch Ardbeg Whisky aus Ex-Bourbonfässern verwendet. Das Mischverhältnis wird von Ardbeg nicht bekannt gegeben. Gemäß Adrigen handelt es sich um den dunkelsten Ardbeg Whisky, was wiederum für einen deutlichen Anteil der Sherryfässer spricht.

 Nose (5)

Zunächst wird man von einer schönen Rauchfront begrüßt, in der sich leichte Sherry-Noten mischen. Fleisch (Schinken), dahinter süße Aromen wie weiße Schokolade. Ganz weit hinter allem auch Noten von Jod und leichte Säure-Aromen. Lässt man ihn länger stehen, kommen Aromen reifer Früchte, reife Äpfel hinzu.

Taste (4,5)

Schön ölig, breitet sich angenehm im Mund aus und der Alkohol ist wunderbar eingebunden. Mischung aus fruchtiger Süße und kaltem, würzigen Rauch. Aber auch deutliche herbe und mineralische Noten.

Finish (4)

Schön lang, nun deutlich mehr Rauch, geräucherter Speck und weiterhin sehr herb und deutliche bittere Kaffeenoten. Daneben sehr salzig und ein wenig medizinisch. 

Fazit

Ein ganz starker Ardbeg Whisky, der unerwartet wenig Sherry-Geschmack angenommen hat. Die Lagerung in den Dark Sherry Fässern, diente wohl eher der Harmonisierung und Abrundung des Whiskys. Der Whisky zeugt von einer schönen Balance und Komplexität. Im Finish vergaben wir nur 4 Punkte, weil er uns doch ein wenig zu salzig daher kam. Wir können uns nicht daran erinnern, in der letzten Zeit so einen salzigen Whisky (Meereswasser) im Abgang verkostet zu haben. In Gesamtergebnis sind wir mehr als zufrieden und Ardbeg hat erneut einen ganz starken Whisky auf den Markt gebracht! Wr noch eine Flasche ergattern kann, sollte unbedingt zuschlagen!