Ardbeg An Oa - 46.6 % - Islay

28. Januar 2018

Rauchig, Schokoladig und Fruchtig. Mild und Abgerundet. Ohne Ecken und Kanten. Ich hätte mir mehr Charakter gewünscht!

 

Nachdem das Sample nun schon länger bei mir im Whiskyzimmer verweilte, habe ich nun endlich die Zeit gefunden den Ardbeg An Oa unter die Lupe zu nehmen, der die Standard Range der Brenenrei um den Ardbeg TEN (2000), Uigeadail (2003) und Corryvreckan (2009) erweitert. Benannt wurde dieser Whisky nach der Mull of Oa, eine Halbinsel im Süden der Insel Islay.

 

Der An Oa ist dabei ein Vatting aus frisch gebrannten Eichenfässern, first-fill Bourbon- und ehemaligen Pedro Ximenez Sherryfässern. Auf eine Altersangabe sowie die genaue Zusammensetzung der einzelnen Teile wird verzichtet, denn für Dr. Bill Lumsden zählt nur das Ergebnis und nicht der Weg dorthin. Fakt ist aber, dass der An Oa nun die erste Abfüllung in der Standard-Range ist, die zumindest zu einem Teil in süßlichen PX-Fässern reifte und Ardbeg somit mit den Islay-Konkurrenten Laphroaig und Lagavulin gleichzieht, die bereits eine solche Variante in ihrem Kernsortiment besitzen.

 

Kann der An Oa mit den drei anderen Standard-Abfüllungen mithalten? Ich nehme vorweg, dass ich hohe Erwartungen an diese Abfüllung habe, denn der Uigeadail zählt zu meinen absoluten Lieblingswhiskys und sowohl der Corryvreckan als auch der Ardbeg TEN sind echte Spitzenwhiskys!

  

Nose (3.75)

Zu Beginn steigt eine sehr dezente, maritime Rauchwolke empor. Hinter der Wolke verbirgt sich cremige Vollmilchschokolade mit einem leichten Orangenaroma. Das PX-Fass ist hier schonmal präsent. Buttercreme mit leichten Früchten sowie leicht holzig und ein wenig Zitrus nach hinten raus. Im Vergleich zu den anderen Standard-Abfüllungen am wenigstens rauchig aber dafür fruchtiger.

 

Taste (3.5)

Vorne auf der Zunge ist wieder die süßliche Schokolade voll da, die sich langsam mit rauchigen Aromen mischt, die an Lagerfeuer erinnern. Schöne Tabaknoten und mehr und mehr würzig werdend. Die Textur ist weich und cremig. Durch den Anteil der PX-Fässer deutlich süßer und auch fruchtiger als die anderen drei.

 

Finish (3.75)

Lang und recht herb. Die ordentliche Würze bleibt erhalten und geht nun ein wenig in Richtung Pfeffer. Herber, dunkler Kakao und leichte Nuss sowie ein Hauch Anis. Mittelrauchig, an Zigarettenrauch erinnernd.

 

Fazit

Eine gute Erweiterung der Standard-Range, die nun auch Liebhaber von PX-Finishes bedient, denn die PX-Fässer haben abgefärbt und verleihen dem An Oa vor allem in der Nase süßliche Schokoladenaromen. Insgesamt ein sehr milder und abgerundeter Ardbeg, ohne Ecken und Kanten, den man sehr gut trinken kann und der der breiten Masse gefallen wird. Im Vergleich zu den anderen Standards muss er sich bei mir aber hinten in der Reihe eingliedern, da ich mir etwas mehr Charakter gewünscht hätte.

 

Bewertung  
Whisky-Helden               11 of 15 drams (Guter Whisky, den es Spaß macht zu verkosten)
Whiskyfun.com 85 von 100 Punkte
Whiskybase Rating
   
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Factsheet Region: Islay
  Abfüller: Ardbeg
  Reifungszeit: NAS
  Fass: 1st-fill Bourbon, PX-Sherry & Eichenfass
  Finish: s.o.
  Alkohol:  46.6 %
  Farbstoff: nein
  Kältefiltration: nein
  Preis: ca. 49 EUR