31. Mai 2021
Der diesjährige Ardbeg Day 2021, der traditionell immer am letzten Samstag des Feis Ile in der Ardbeg Brennerei auf Islay sowie in den Embassies weltweit gefeiert wird, steht im Zeichen des Drachen und bringt einiges an Feuer mit! Nur Shorti, der Hund der Brennerei, soll den Mut besitzen, es mit dem feuerspeienden Wesen aufzunhemen...so erzählt man.
Für die streng limitierte und wie jedes Jahr heiß begehrte Sonderabfüllung hat Ardbeg seinen getorften Whisky für unbestimmte Zeit in extra stark ausgekohlte ex-Bourbonfässer aus amerikanischer Eiche gefüllt. Keine Nachreifung wie bsp. beim Drum in Rumfässern, keine extravaganten Fässer wie bsp. beim Ardbeg Blaaack (Pino Noir)! Einfach nur eine reine Bourbonfassreifung, die "beängstigende, intensive Aromen von Ruß und Rauch" entfaltet haben soll....und genau auf dieses pure Ardbeg-Aroma freue ich mich jetzt! Ich bin gespannt, ob die diesjährige wirklich so feurig ist!?
Die Nase beginnt mit Raucharomen und verkohltem Holz (Osterfeuer am Morgen danach), welches das Aroma deutlich prägt. Meine Nase gewöhnt sich recht schnell an diese Rauchfront und es kommen spritzige Zitrusaromen wie Grapefruit und Zitrone, dezente Vanille und etwas Meeresgischt hinzu. Sogar leicht florale Aromen (könnte Lavendel sein) und Salbei mag ich zu vernehmen, die aber auch etwas angeflemmt daher kommen. Im Hintergrund dezente Frucht in Richtung Aprikose, die in Asche gefallen ist. Diese Nase har Ardbeg-Charakter mit etwas mehr Asche und Kohle.
Oh ja, hier schlägt der Rauch und das Feuer nun richtig zu! Stark verbranntes Holz, kalte Asche, Honig und Zitrusaromen. Das ist wirklich ordentlich, doch wenn man sich hier durchgekämpft hat offenbaren sich gegrillte Pfirsiche & Orangen, dezente Kräuteraromen, süßliches Lakritz und auch hier finde ich durchaus leichte florale Nuancen (Lavendel, Flieder).
Viel kalte Asche mit süßlichen, cremigen Honig und Vanille. Im Abgang wird die Fruchtkomponente nun stärker zur Geltung (Aprikose und gegrillte Ananas) und es kommt ein wenig Würze hinzu, die mich an Türkisch Pfeffer erinnert.
Der Rauch und Aromen von verkohltem Holz dominiert eindeutig diesen Whisky, aber das habe ich auch erwartet wenn man gem. Dr. Lumsden nur die "schwärzesten" Fässer verwendet! Die Rauch- und Aschearomen fallen kräftig aus und führen dazu, dass ich alle weiteren Aromen wie bsp. Aprikosen und Kräuter als angebrannt wahrnehme (gegrillte Aprikosen, angekohlte Kräuter, aschige Frucht), aber von "beängstigenden Ruß- und Raucharomen" würde ich nicht sprechen wollen. Mir gefällt der Ardbeg Scorch richtig gut und von Schluck zu Schluck verliebe ich mich mehr in den feuerspuckenden Drachen, der seinen Job mit Bravur gemeistert hat! Der Whisky mach Spaß und ich empfehle jedem der eine Flasche kaufen konnte diese auch zu öffnen!
Bewertung | |
Whisky-Helden | 11.75 von 15 Drams (Verkostung empfohlen) |
Whiskybase | Link zu Base ID 182094 |
Verkostungen und Berichte | Blog Whisky Connaisseur |
anderer Blogger/Vlogger/Experten | Vlog Whisky-Waiter |
Factsheet | |
Region | Islay |
Abfüller | Ardbeg |
Reifungszeit | No Age Statement |
Fass | stark ausgekohlte ex-Bourbon Fässer |
Finish | - |
Alkohol | 46% |
Farbstoff | nein |
Kältefiltrierung | nein |
Preis | EUR 115 |