02-11-2016
Für diesen bayrischen Single Malt wird ausshließlich Gerste aus dem Norden Bayerns verwendet, die in der Destillerie Slyrs selbst zu Malz verarbeitet wird. Der Slyrs 51 wird zunächt in amerikanischen Weißeichenfässern mit einem Fassungsvolumen von 225 Litern abgefüllt. Für sein Finish kommen zusätzlich Fässern zum Einsatz, in denen vorher Sherry, Portwein oder Sauternes gelagert wurde. Ein sehr spezieller Cuvee aus verschiedenen Fässern also.
Seinen Namen erhält diese Abfüllung von dem Alkoholgehalt (51%), mit denen er ohne jegliche Färbung noch Kühlfiltirierung abgefüllt wird. Aufgrund des sehr speziellen Finishes in den oben beschriebenen Fässern erwarte ich einen sowohl in der Nase als auch im Mund sehr vielschichtigen, komplexen Whisky, mit dem man Zeit verbringen muss, um ihn zu entschlüsseln.
Nose (4): Den Anfang machen zunächst deutlich süßliche Düfte wie etwa Vanille, Sahnekaramell und Milchschokolade. Eine zunehmend junge Alkoholnote mischt sich unter. Dahinter kann ich noch Bohnerwachs/Seife und Eichennoten erkennen. Desweiteren liegt ein dominanter Geruch im Glas, den ich zunächst nicht wirklich zuordnen kann, aber man genau weiß, das man ihn kennt. Ich ringe mich hier zu Pflaume oder eine gewisse fleischige Note (ja etwas Fleischwurst) durch. Wie erwartet schön komplex und interessant. Eine Nase für Entdecker, die nicht aufgeben.
Taste (3,5): Im Mund präsentiert sich der Slyrs 51 noch einmal vollkommen anders als in der Nase, unerwartet anders. Hier dominieren sofort eher herbere Geschmacksnoten wie z.B. Espresso, Haselnuss und Kräuter. Auch hier schmeckt man die intensive junge Alkoholnote, die ich jedoch nicht aufdringlich und als nicht störend empfinde. Auch hier ist diese Abfüllung aufregend und komplex, der man Zeit geben sollte.
Finish (3): Oha doch ein ordentlich trockener Abgang, der wahrscheinlich durch die bitteren Tannine aus den Sherryfässern entsteht. Dahinter viel Malz.
Fazit: Es muss nicht immer Scotch sein! Ein toller, gelunger deutscher Single Malt Whisky aus dem Hause Slyrs. Durch das spezielle Whisky ist hier ein sehr komplexer, aufregender Whisky entstanden, der den Genießer in Nase und Mund doch einiges abverlangt, um alle Aromen und Geschmäcker zu entschlüsseln. Aufgrund der doch deutlichen jungen Alkholnote, schätzen wir den Slyrs 51 auf 4-6 Jahre. Ich hatte meinen Spaß bei der Verkostung und rufe hiermit auf, auch mal die deutschen Vertreter zu verkosten!
Bewertung: | |
Whisky-Helden | 10,5 of 15 drams (Gut - verkosten!) |
Whisky.de (User) | 3,3 von 5 Sternen |
Factsheet | Region: Deutschland/Bayern |
Abfüller: Slyrs | |
Reifungszeit: NAS | |
Fass: Amerikanische Weißeiche | |
Finish: Portwein, Sherry und Sauternesfässer | |
Alkohol: 51% | |
Farbstoff: nein | |
Kältefiltrierung: nein | |
Preis: 59,90 EUR | |
Weitere Verkostungsnotizen | Video Verkostung Whisky.de (Benedikt Lüning) |