22. Februar 2021
Dies ist ein unabhängiger Bericht der Whisky-Helden, der mein eigenes Empfinden und meinen persönlichen Eindruck schildert. Das Sample zu der Abfüllung wurde mir von St. Kilian Distillers zur Verfügung gestellt. Vielen herzlichen Dank für den Support!
Erneut Rauchschwaden über Rüdenau! Das St. Kilian rauchigen Whisky kann haben Sie bereits in der Vergangenheit mit dem St. Kilian Signitaure Edition Three & Four eindrucksvoll bewiesen. Insbesondere der zuletzt genannte Four ist m.E. eine absolute Bereicherung für die Kategorie "Rauchige Whiskys made in Germany"!
Mit dem Bud Spencer Whisky (rauchige Variante) bringt die Brennerei nun einen weiteren rauchigen Single Malt Whisky auf den Markt, der das globale Publikum begeistern soll. Identisch zu der nicht-rauchigen Variante setzt man auch hier auf eine Komposition von italienischen Amarone Rotweinfässern (Anteil 20%) und Bourbon-Fässern (Anteil 80%) aus den USA. Das verwendete Gerstenmalz ist kräftig getorft und stammt aus den schottischen Highlands von Glenesk. Der PPM-Gehalt wird absichtlich nicht genannt bzw. kann auch gar nicht konkret genannt werden, da für die Mixtur sowohl rauchige als auch weniger rauchige Fässer (Übergangsfässer) verwendet wurden.
Der nicht-rauchige Bud hat mir gut gefallen. Ein wunderbar süffiger und ausgewogener Whisky, keine Frage! Aufgrund des höheren Preises (EUR 49,90 im Vergleich zur nicht rauchigen Variante liegt mit "nur" EUR 39,90) erwarte ich von diesem Whisky aber auch mehr! Ein rauchiger Bud Spencer Whisky sollte Wumms & Punch mitbringen (so als würde mir Bud mit der flachen Hand eine Backpfeife geben und ich dadurch einen Salto schlagen). Nun aber Scherz beiseite - Ich bin gespannt und gehe in die Verkostung mit der Frage:
Kann die Abfüllung an die Erfolgsstory des nicht-rauchigen Bud Spencer Whiskys anknüpfen?
Mich empfängt ein üppig ausfallender trockener Holzrauch sowie kalte Asche. Der Geruch erinnert mich daran, dass ich unseren Kamin mal wieder sauber machen müsste. Im Rauch vernehme ich Speck, Honig und eine gewisse Zitrusfrische. Im Hintergrund vernehme ich Salzstangen, würzige Eiche und dezente, fruchtige Weinaromen. Der Einfluss des Amaronefasses zeigt sich bei mir in der Nase zu Beginn eher in diesen speckigen Räucheraromen und weniger in der Frucht. Je länger er atmet um so mehr kommen jedoch die Weinaromen hervor.
Dominanter Rauch in Form von kalter Asche und weißer, prickelnder Pfeffer machen den Auftakt. Mir gefällt die leicht ölige Textur. Der Rauch harmonisiert mir süßlichen, reifen Früchten (bin hier eher bei Birne) und dezenten Weinaromen. Eine leichte Note angebrannten Karamells, würzige Eiche und auch hier etwas Speck. Der Fokus liegt hier eindeutig auf den trockenen Raucharomen.
Mittellang und trocken. Der Rauch fällt im Nachklang deutlich geringer aus als in Nase und am Gaumen. Ich vernehme frische Zitrusaromen und Würze.
Erneut ein guter, gefälliger, rauchiger Whisky aus Deutschland ohne jegliche Aromen nach angebrannten Gummireifen oder ähnlichem! Ein angenehm speckiger aber auch dominanter Rauch, so wie ich es mir ja auch eingangs gewünscht hatte ("der Whisky muss Wumms haben"). Für mich fällt der Einfluss aus den Amaronefässern etwas zu gering aus. Ich hätte mir hier einen stärkeren Gegenpart zu den rauchigen Aromen gewünscht. Mein rauchiger Favorit aus Rüdenau bleibt daher der St. Kilian Signature Edition Four.
Bewertung | |
Whisky-Helden | 9.75 von 15 Drams (Solider Whisky) |
Whiskybase | Link 177393 |
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anderer Blogger/Experten | |
Factsheet | |
Region | Deutschland |
Abfüller | St. Kilian |
Reifungszeit | 3 Jahre |
Fass | Amarone Rotwein- & ex-Bourbonfässer |
Finish | (-) |
Alkohol | 49% |
Farbstoff | nein |
Kältefiltrierung | nein |
Preis | EUR 49,90 |