07. April 2021
Mit dem Relaunch im Jahr 2018 und der neuen Core-Range machte die in den Highlands gelegenen Brennerei Fettercairn auf sich aufmerksam und bog auf die Erfolgsspur ein. Die Abfüllungen konnten mich bis dato stets überzeugen (sei es Original- als auch unabhängige Abfüllungen) und der 16-jährige gehörte sogar zu meinen Highlights im Jahr 2020. Ob dies wohl am einzigartigen Destillationsverfahren liegt? Der am Hals der Brennblasen angebrachte Kühlring aus Kupfer kühlt diese stets von außen mit frischem Wasser, was dem Whisky eine besondere Reinheit verleihen soll! Aufmerksame Trinker finden diese Besonderheit übrigens auch im Design der Flasche wieder. Hier ziert ein gläserner Ring den Flaschenhals!
Heute bin ich nun auf den neuen, limitierten Fettercairn Warehouse 2 Batch 001 gespannt, von dem ich netterweise von der Brennerei ein Sample zugesendet bekommen habe, welches nun knapp 3 Wochen beim Zoll in Deutschland lag. Der Warehouse 2 macht übrigens den Auftakt einer Serie von Small Batch Single Malt Releases, bei der jede Abfüllung eines der insgesamt 14 Warehouses gewidmet ist.
Destilliert wurde der Whisky im Jahr 2010 und reifte in einer Kombination aus unseasoned Fässer von Vasyma (5%), Sherry seasoned butts von Vasyma (10%), Sherry-Fässer von Tevasa (10%), Bourbon Barrels (35%) und Port Pipes (40%). Die genaue Zusammensetzung wird transparent auf dem Label der Flasche angegeben. Eine Altersangabe wird nicht explizit gegeben. Allerdings kann man davon ausgehen, dass diese 10 Jahre betragen hätte, da der Whisky im Jahr 2010 destilliert wurde. Die Abfüllung ist auf 3.600 Flaschen limitiert.
Ich bin gespannt, wie der beachtliche Mix an unterschiedlichen Fässern sich auf den Whisky auswirkt und ob der Warehouse 2 meine positiven Erfahrungen der letzten Monaten mit der Brennerei bestätigen kann.
Die Nase beginnt mit reifen Früchten, Vanille und Fudge. Der Obstkorb ist bestückt mit süßlichen Aprikosen, Birne, überreife Banane, spritziger Ananas und rotem, mehligen Apfel. Süßlicher Honig, Getreide in aller Form und ein Hauch Menthol ergänzen die Fruchtaromen. Im Hintergrund vernehme ich eine ausgeprägte pfeffrige Note und nasses Kaffeepulver. Die Nase gefällt mir gut und erinnert mich an einen gut gedeckten Frühstückstisch.
Guter Antritt mit prickelnder, pfeffriger Würze und Ingwer. Die Frucht zeigt sich am Gaumen in Form von spritziger Ananas, Blutorange und reifen Pfirsichen. Dazu gesellt sich kräftiger Waldhonig, Zimt, stark geröstetes Malz und starker Espresso. Die pfeffrige Würze hat sich in der Nase schon etwas angekündigt, fällt aber deutlich üppiger aus als erwartet. Der Gaumen gewöhnt sich jedoch recht schnell an die pfeffrige Schärfe und die Frucht rückt mehr in den Vordergrund.
Mittellang mit cremigem Honig, Frucht (für mich nicht mehr eindeutig bestimmbar) und pfeffriger Eichenwürze.
Die Nase offeriert mir reife Früchte, süßliche Vanille und Honig. Am Gaumen überraschte mich dann doch eine prägnante pfeffrige Würze sowie herbere Kaffee- und Röstaromen. Diese sind schon recht dominant, lassen aber gerade auch nach dem zweiten Schluck ausreichend Raum für üppige Frucht- und Honigaromen. Ich hätte mir jedoch eine weniger pfeffrige Note gewünscht. Für meinen persönlichen Geschmack etwas zu stark (das war auch schon mein Kritikpunkt bei dem 12-jährigen - scheinbar mein persönlicher Geschmack). Insgesamt ein guter Whisky, den man. Im direkten Vergleich mit dem 12er (der 16er ist weiterhin ohne Konkurrenz) sehe ich keinen Gewinner. Beide sind auf ihre Art gut, aber auch total verschieden.
Bewertung | |
Whisky-Helden | 10 von 15 Drams (Verkostung empfohlen) |
Whiskybase | Link |
Verkostungen und Berichte | Blog WhiskyVibes |
anderer Blogger/Vlogger/Experten | |
Factsheet | |
Region | Highlands |
Abfüller | Fettercairn |
Reifungszeit | Ohne Altersangabe (NAS) |
Fass | Diverse (siehe Text) |
Finish | (-) |
Alkohol | 49.7% |
Farbstoff | nein |
Kältefiltrierung | nein |
Preis | ca. EUR 65 |