05. Januar 2018
Das Sample wurde uns von myDrams für die Verkostung zur Verfügung gestellt. Wir weisen darauf hin, dass unsere Bewertung stets unabhängig erfolgte und die Tasting Notes unseren individuellen Eindruck wiedergeben.
Die Berliner Jungs von myDrams hatten mir Ende November ihre aktuelle Hidden Champions Tasting Box zur Verfügung gestellt, die ich bereits ausgiebig getestet und meine Eindrücke in diesem Artikel festgehalten habe. Aufgrund einer Erkältung war es mir zu dieser Zeit jedoch nicht möglich, die enthaltenen Whiskys zu verkosten. Dies hole ich jetzt gerne nach. Den Anfang macht dabei die älteste, in der Box enthaltene Single Cask Abfüllung: Der Glen Keith 20 yo, der aus einem ex-Bourbon Fass stammt. Abgefüllt wurden 351 Flaschen.
Das tolle an solchen Boxen sind wie ich finde, Abfüllungen einer Brennerei, die eher selten auf dem Markt erscheinen bzw. in dessen Genuss man nur in seltenen Fällen kommt. So geht es mir zumindestens mit diesem Glen Keith, eine Brennerei, die ich vorher nicht auf dem Schirm hatte. Aber dies ist auch kein Wunder, denn die Brennerei aus der Speyside wurde bereits im Jahr 2000 geschlossen und erst im Jahr 2013 wiedereröffnet (die Brennerei liegt quasi gegenüber von Strathisla). Man fokussiert sich in der Produktion eindeutig auf Blended Whiskys und so ist der in der Glen keith Destillerie produzierte Whiskys z.B. im Chivas Regal enthaltenen.
Nose (4.00)
Die Nase erreichen zuerst ausgeprägte Orangendüfte, die dann schnell von Sauerkirschen und Milschokolade abgelöst werden. Man könnte meinen, es wird einem ein Moncherri unter die Nase gehalten. Dahinter kommt eine Ladung Vanille, aber ebenso lassen sich m.E. auch erdige Noten sowie Honig und würzige Eiche entdecken. Insgesamt recht komplex mit viel Entdeckungsspielraum.
Taste (3.50)
Ein volles Mundgefühl wird durch die cremige Textur hervorgerufen. Es dominiert eine leicht würzige Vanille, die vor allem vorne auf der Zungenspitze ein Prickeln hervorruft. Die Orange ist leicht spürbar, aber bei weitem nicht mehr so präsent wie in der Nase. Leichte Eichen und Malzaromen. Insgesamt muss man sich hier schon auf die einzelnen Aromen konzentrieren wie ich finde, da der Whisky im Mund verhaltener auftritt als in der Nase.
Finish (3.75)
Recht lang, leicht bittere Kräuter, ein Hauch dunkle Schokolade und eingelegte Früchte.
Fazit
In der Nase zeigt sich der Glen Keith ordentlich komplex. Es gibt einiges an Aromen zu entdecken, für die man sich hier wirklich die Zeit nehmen sollte. Im Mund dann doch eher zurückhaltend, die Aromen springen mich nicht direkt an. man muss Sie ein wenig suchen. Insgesamt ein toller Whisky und ich hoffe, das nun seit der Wiedereröffnung der Brennerei im Jahr 2013 verstärkt auch Abfüllungen der Brennerei verkauft werden und man ein wenig vom Fokus Blended Whiskys abrückt.
Bewertung | |
Whisky-Helden | 11.25 of 15 drams (Guter Whisky, den es Spaß macht zu verkosten) |
Whiskybase | Rating |
Weitere Verkostungen | Tasting Notes Blog Whisky Connaisseur |
Tasting Notes Blog Friends of Single Malt (FoSM) |
Factsheet | Region: Speyside |
Abfüller: Langside Distillers (IB) | |
Reifungszeit: 20 Jahre | |
Fass: ex Bourbon Barrel | |
Finish: nein | |
Alkohol: 48 % | |
Farbstoff: nein | |
Kältefiltrierung: nein | |
Preis: ca. 90 EUR |