Jura Superstition - 43 % - Isle of Jura

01. Februar 2018

Als ich mir kürzlich die Übersicht der auf meinem Blog bereits veröffentlichten Verkostungsnotizen so ansah, viel mir auf, dass ich ja noch gar keine Abfüllung der Jura Brennerei besprochen habe. Also beschloss ich kurzer Hand diese zu ändern und steuerte zielorientiert auf mein Sample Jura Superstition zu, welches noch oben auf meinem Whiskyschrank thronte.

Der Name "Superstition" wurde von der auf der Insel Jura ansässigen Brennerei zu Ehren der äußerst abergläubischen Inselbewohner sowie der noch heut von antiken Steinen und Zeichen geprägten Inselheimat gewählt. Während die Brennerei Jura in der Regel auf Torfrauch verzichtet (und das obwohl die Insel Jura nur einen Steinwurf von Islay entfernt liegt) hat man bei dem Superstition hälftig getorfte und ungetorfte Fässer vermählt, um dem Whisky eine leichte rauchige Geschmacksrichtung zu verleihen. Als Fässer dienten alte Bourbonfässer und auf eine Altersangabe wurde verzichtet.  

Zu Beginn eröffnen sich mir süßliche, eingekochte Früchte und Waldhonig sowie eine dezente Rauchnote aus glimmenden Kräutern und Gewürzen. Kein Vergleich zu den Raucharomen der Islay-Whiskys. Ich schätze den Phenolgehalt auf niedrige 10 bis 15 ppm. Leicht metallisch, was auf eine Verwendung von eher nicht ganz so alten Whiskys hindeutet bzw. hindeuten kann. Später Leder, Walnüsse die in Richtung Marzipan gehen (das ist nicht ganz so meins, da ich kein Marzipan mag), Minze und maritime Noten.

Zu Beginn recht würzige und leicht bittere Holzaromen sowie Ingwer, die sich mit sanften Honig und Vanillearomen verbinden. Leichte Torfaromen, die an verkohltes Holz erinnern sowie salzige Lakritzaromen und eine leichte Fruchtigkeit.  Meines Erachtens auch hier wieder dezente Kräuter. Im Vergleich zur sanften Nase nun deutlich vielfältiger.

Lang und recht trocken. Der Rauch wird dominanter und erdiger.  Auch die bitteren Eichenholzaromen verbleiben lange im Mund und gehen nun in Richtung würziger Kakao.

Für mich ein guter, wenn auch durchschnittlicher Whisky, der sich aber wie ich finde insbesondere als Türöffner in die Welt der rauchigen Whiskys besonders eignet. Es treffen hier sehr angenehme und zurückhaltende Raucharomen auf eine sanfte Honigsüße. Für den Preis von knapp 33 EUR sicherlich kein Fehlgriff, sondern eher ein unkompliziert und gut zu trinkender Allday-Whisky!