21. Oktober 2018
Die schwedische Mackmyra Destillerie gehört nach wie vor zu meinen Lieblingsbrennereien außerhalb Schottlands. Unsere innige Liebe begann im Jahr 2016 mit der Verkostung des damals noch aktuellen Mackmyra Blomstertid auf der Whiskyfair in Limburg und das dadurch entfachte Feuer hält an.
Bei dem Gruvguld (Grubengold übersetzt) haben sich die Schweden dieses Mal bei der Fasslagerung etwas Besonderes überlegt, denn die Reifung erfolgte 50 Meter unter der Erde in einer Mine. Bei den Angaben zu den verwendeten Fässern herrscht große Transparenz (lediglich über das Verhältnis der verwendeten Fässer wird geschwiegen). Gemäß dem Produktsheet setzte die Brennerei für den Gruvguld auf diverse kleine Fässer mit unterschiedlichen vorherigen Inhalten und Holzarten:
Warum man sich für die Reifung in einer Mine entschieden hat? Eine offizielle Antwort konnte ich nicht finden und werde bei meinem nächsten Messebesuch mal nachfragen. Ich gehe aber davon aus, dass man sich den in einer Mine vorherrschenden konstanten Temperaturen und hohen Feuchtigkeit bedienen wollte, um ggf. den Angels Share zu reduzieren und den Whisky schonend reifen zu lassen.
Der Mackmyra Gruvguld gehört wie auch der Blomstertid (Verkostngsnotizen) oder aber auch der Skördetid (Verkostungsnotizen) zur Seasons-Reihe der Brennerei. Aufgrund unserer positiven Erfahrung mit diesen beiden Abfüllung ist die Latte für den Gruvguld hoch gesetzt. Kann er meine Erwartung erfüllen?
Zu Beginn eine ordentlich würzige Eichenholznote, die dann aber zügig intensiven Frucht- (insbesondere Apfel und Birne), Vanille- und Kräuteraromen weicht. Im Hintergrund halten sich die roten Beeren, ein wenig Anis und Karamell. Es gesellt sich alter Tabak und eine leicht spürbare Mentholnote hinzu. Abwechslungsreich. Die Lagerung in den oben beschriebenen Fässern merkt man ihm an.
Auch hier dominiert zu Beginn das würzige und warme Eichenholz, aber auch der alte Tabak (Richtung Zigarillo) ist nun stärker vertreten. Die Frucht (Pfirsich, Blutorange) ist weiterhin deutlich spürbar, agiert jedoch nun mehr im Hintergrund und wird durch die intensiven Holzaromen leicht unterdrückt.
Cremig, würzig und trocken, mit leichtem Holzrauch und Tabakaromen.
Anders als erwartet, was hier aber nicht negativ gemeint ist. Während bei den anderen bis dato von mir verkosteten Abfüllungen eher die Fruchtkomponente im Vordergrund stand werden nun von den Schweden eher die intensiven Holzaromen zum Hauptakteur gekrönt. Dies zeigt sich insbesondere in seiner schön kräftigen Eichenholzwürze, die bei dem Gruvguld die Fruchtaromen in den Hintergrund drängen, jedoch nicht überlagern. Eine schöne, aber riskante Balance. Gelungen!
Bewertung | |
Whisky-Helden | 10.25 of 15 drams (Guter Whisky, der Spaß macht) |
Whiskybase | Rating |
Verkostungen und Berichte | Videoverkostung - Whisky & Vinyl |
anderer Blogger/Experten | Videoverkostung - Whisky-Jason |
Factsheet | Region: Schweden |
Abfüller: Mackmyra | |
Reifungszeit: n/a | |
Fass: diverse (siehe Text oben) | |
Finish: (-) | |
Alkohol: 46,1% | |
Farbstoff: nein | |
Kältefiltrierung: nein | |
Preis: ca. 55 EUR |