04. Februar 2020
Dies ist ein unabhängiger Bericht der Whisky-Helden, der mein eigenes Empfinden und meinen persönlichen Eindruck schildert. Das Sample wurde mir von Blogger-Kollege Tobi "BarleyMania.com" zur Verfügung gestellt. Vielen herzlichen Dank für den Support!
Dank meines Blogger-Kollegen Tobi von Barleymania.com, der die Craft-Brennerei in Rotterdam während eines Business Trips kennenlernte, kam ich vor ein paar Wochen in den Genuss Single Malt von unseren Nachbarn aus den Niederlande verkosten zu können. Tobi hat mir dazu ein jeweils Sample des Dutch Single Malts sowie die Variante in Fassstärke zugesandt.
Die noch vergleichsweise junge Brennerei Cley aus Rotterdam wurde von Paul den Dulk und seiner Frau Maria im Jahr 2015 gegründet. Erst vor kurzem hat man den ersten dreijährigen Single Malt präsentiert, der dreifach auf einer Kupferbrennblase (Alambic) destilliert wurde. Die Reifung erfolgt drei Jahre lang in einem ehemaligen Bourbonfass. Sein Finish erhielt er in einem getoasteten Virgin-Oak-Fass aus amerikanischer Eiche.
Neben Whisky wird hier auch noch Gin produziert. Aktuell ist die Webseite leider nur auf niederländisch, soll demnächst aber auch auf englisch zur Verfügung stehen.
Es strömen äußerst fruchtige und süße Aromen aus meinem Nosing-Glas. Eine ordentliche Portion Vanille, Sahnebonbons und Fudge mit überreifem Pfirsich und leichten Gewürzen. Nicht komplex, aber gut ausgewogen.
Im Antritt doch leider sehr zurückhaltend, mild und wenig ausdrucksstark im Aroma. Aufgrund der 40% kommt da bei mir nicht allzu viel rüber. Ich vernehme einen sehr blassen Mix aus süßlichem Malz, bitterem Kaffee, Eichenwürze und etwas Frucht. Bei der Fruchtkomponente bin ich bei leicht säuerlichen Beeren und unreifen Pflaumen.
Recht kurz mit süßlichem Malz, leichter Eichenwürze, bitterem Kakao und Vanille.
Die Abfüllung in Fassstärke hat gleich zu Beginn in der Nase deutlich mehr Aroma. Eine dichte Wolke aus Vanille, Butterscotch und frisch aufgeschnittenen Früchten wie Aprikosen, Pfirsich und Zitrone mit einer Prise Puderzucker, warmer Vanillesoße und Gewürzen.
Geht doch!! Die Fassstärke steht im viel viel besser! Ein pfeffriger Antritt und ein leichtes Prickeln auf der Zungenspitze. Fruchtig und Süß (jetzt eher mehr in Richtung Trockenfrüchte) geht es weiter. Ich vernehme Schokolade und spritziges Zitrus. Im Mund sirupartig, ein schönes Mundgefühl.
Mittellang mit etwas bitteren Eichenspänen, Trockenfrüchte und zartbitterer Schokolade. Ebenso vernehme ich ein Hauch Leder und Tabak.
Die milde Abfüllung mit 40 Volumenprozent konnte mich leider nicht wirklich überzeugen, mit fehlt es hier deutlich an Bums. In der Nase noch recht viel versprechend, zeigt er einen doch recht laschen Antritt ohne viel Kraft. Dabei ist er wenig aromatisch und von Schluck zu Schluck übernehmen bei mir bittere Aromen die Oberhand. Der Abgang ist dann wieder harmonischer aber vergleichsweise kurz.
Die Abfüllung in Fassstärke ist kein Vergleich zum kleineren Bruder! Der Cley Dutch Single Malt mit 52% ist süffig und überzeugt mit seinen Aromen. Die Abfüllung zeigt das Potential der noch jungen Brennerei, welches bereits jetzt Lust auf ältere Abfüllungen macht. Man versteht sein Handwerk! Wenn ihr also Whisky von unseren Nachbarn probieren wollt, dann greift auf jeden Fall zur fassstarken Variante!
Bewertung | |
Cley Dutch Single Malt | |
Whisky-Helden | 8.5 von 15 Drams (Durchschnittlich Whisky) |
Whiskybase | Rating |
Cley Cask Strength | |
Whisky-Helden |
9.75 von 15 Drams (Guter Whisky - Verkostung empfohlen) |
Whiskybase |
Rating |
Verkostungen und Berichte | Verkostung Blog Barleymania |
anderer Blogger/Experten | Verkostung Blog whiskyundfrauen.auchfürmänner |
Factsheet | |
Region | Niederlande |
Abfüller | Cley Distillery |
Reifungszeit | 3 Jahre |
Fass | ex-Bourbon |
Finish | Toasted Virgin Oak |
Alkohol | 40% / 52% (CS) |
Farbstoff | ? |
Kältefiltrierung | ? |
Preis | EUR 37 / EUR 45 |