St. Kilian Signature Edition Four  - 48 % - Rüdenau, Deutschland


01. Februar 2020

Dies ist ein unabhängiger Bericht der Whisky-Helden, der mein eigenes Empfinden und meinen persönlichen Eindruck schildert.  Die Abfüllung wurde mir von St. Kilian Distillers zur Verfügung gestellt. Vielen herzlichen Dank für den Support!

# Kräftiger Lagerfeuerrauch trifft auf temperamentvolle Sherryaromen!

Die Rauchschwaden über Rüdenau sind nach der Erscheinung des St. Kilian Three (--> Review) auch weiterhin präsent, denn mit dem St. Kilian Four stellt die größte Whisky Brennerei Deutschlands nun ihren bislang rauchigsten Single Malt Whisky vor (ab 31. Januar 2020 im Online-Shop und Fachhandel erhältlich). 

 

Beim Four trifft spanisches Temperament auf schottische Tradition! Der neue Vertreter der Signature Edition reifte dafür in ausgewählten Sherry-Fässern aus Andalusien. Er reifte jeweils zur Hälfte in Oloroso Barrels (49%) und Pedro-Ximenz-Fässer (51%). Es wurden knapp über 10.000 Flaschen abgefüllt wenn ich mich recht erinnere.

Im Vergleich zum Three (38 ppm / Mix aus rauchigem Gerstenmalz und ungetorftem Pilsner Malz) besitzt der Four eine noch torfigere Malzrezeptur, die auf reines Rauchmalz aus Schottland mit einem Phenolgehalt von 54 ppm zurückgreift.

 

Als bekennender Fan rauchiger Whisky bin ich nun wirklich auf den Four gespannt. Insbesondere darauf wie der Rauch mit dem Sherry spielt und harmoniert. Der Three war m.E. bereits einen gelungenen Auftakt in die rauchige Range von St. Kilian, der mich mit seinen geradlinigen, rauchigen und spritzigen Zitrusaromen überzeugen konnte. 


# TASTING NOTES

Nose -  3.75 von 5

In der Nase tobt ein Sturm aus kräftigem, trockenem Lagerfeuerrauch und kalter Asche. Man könnte glatt meinen, man stünde vor einem offenen Kamin. Nachdem sich der Rauch gelegt hat entfalten sich süßlich-fruchtige und würzige Sherryaromen, die gut mit dem Raucharoma harmonieren. Die Balance zwischen den beiden Aromen ist sehr stimmig und ausgewogen. Ich vernehme süße Rosinen, Vanille, Fudge, Apfel und Birne, ein Hauch Schokolade/Nougat, Salzstangen und etwas alter Tabak. Ok...offiziell wird von Schokolade mit Fleur de Sel gesprochen, bei mir ist es Schokolade mit Salzstangen :))

Taste -  3.5 von 5

Intensiver Antritt mit würzigem Lagerfeuerrauch/Asche-Aroma, welches sich alsbald mit süßlich-fruchtigen Aromen wie Rosinen, Datteln, Apfel, Birne und Vanille/Puderzucker verbindet. Der Rauch steht im Wechselspiel zu den süßlichen Trockenfrüchten. Etwas nussig, mit einem dezenten Espressoaroma und etwas trockener Eiche. Insgesamt sehr gut ausbalanciert, der Alkohol ist gut eingebunden.

Finish -  3.5 von 5

Lang und weiterhin würzig mit Asche. Ich hab hier einen schönen, intensiven Nougat-Moment. Es gesellen sich auch hier die süßlichen Trockenfrüchte, leicht bittere Eichenaromen, Tabak und Leder hinzu.


# FAZIT

Der St. Kilian Four zeigt ebenso wie seine Vorgänge, welche aromatische Bandbreite die Brennerei bedienen kann. Für mich als Peathead eine Bereicherung für die Range rauchiger Whiskys "made in Germany"! Die Balance zwischen Rauch und Sherry stimmt, der würzige Antritt schiebt die Aromen nach vorne. Der kräftige Lagerfeuerrauch gefällt mir persönlich sehr gut, auch das er Platz für weitere Aromen bietet und diese nicht unterdrückt. Im direkten Vergleich zum Three wäre der Four mein Favorit. Solltet ihr jedoch eher sanfte Torf-Rauch-Aromen in Kombination mit süßlicher Vanille bevorzugen, dann würde ich euch den St. Kilian Three empfehlen. Dürfte ich zum Schluss noch einen Wunsch äußern, würde ich mir nun einen St. Kilian Whisky mit 54 ppm aus dem Bourbonfass wünschen :)


Bewertung  
Whisky-Helden              10.75 von 15 Drams (Guter Whisky - Verkostung empfohlen)
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Factsheet  
Region Deutschland
Abfüller St. Kilian
Reifungszeit 3 Jahre
Fass  Oloroso & PX-Sherry
Finish  (-)
Alkohol 48%
Farbstoff nein
Kältefiltrierung nein
Preis EUR 42,90 (0,5l)


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