02. Dezember 2019
Dies ist ein unabhängiger Bericht der Whisky-Helden, der mein eigenes Empfinden und meinen persönlichen Eindruck schildert. Die Samples wurde mir von St. Kilian Distillers zur Verfügung gestellt. Vielen herzlichen Dank für den Support!
Rauchzeichen über Rüdenau! Mit dem Signature Edition THREE präsentiert die Brennerei St. Kilian ihren ersten rauchigen Whisky!
Als Auftakt in ihre rauchige Whisky-Range hat man sich beim dem "Three" für eine Kombination aus rauchigen Gerstenmalz aus den schottischen Highlands und ungetorftem Pilsner Malz entschieden, die bei einem Phenolgehalt von 38 ppm für eine milde Rauchigkeit sorgt.
Der "Three" reifte in zwei Fasstypen aus den USA: Ein Großteil (94%) des Whiskys lagerte über drei Jahre in 190 Liter ex-Bourbon Tennessee Whiskey Barrels, ein Anteil von 6% in kleinen ex-Bourbon Quarter Casks der texanischen Craft-Distillery Garrison Brothers.
Um die Aromenvielfalt zu unterstreichen, wurde der Whisky mit ordentlichen 50% vol. abgefüllt.
Für die Verkostung habe ich von St. Kilian ein so genanntes Dekonstruktions-Sample-Set zugesendet bekommen. Für mich ist es das erste Mal, dass ich also zu einem Whisky die einzelnen Fassproben aus den beiden verwendeten Fässern erhalte. Daher gibt es in diesem Beitrag nicht nur die Tasting Notes zum Three sondern auch die der beiden Fassproben. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich der Whisky aus den einzelnen Fässern gibt und natürlich wie die beiden Whiskys in dem Three aufgehen! Rein ins Vergnügen!
Sehr interessant und erstaunlich zugleich, wie sich die Aromen der beiden unten verkosteten Fassproben verbinden und zusammenspielen. Die Süße aus den Quarter Casks von Garrisson Brothers fällt weniger üppig aus als in der Fassprobe, kann sich aber noch gut behaupten und verleiht dem Three süßliche Vanille, ein dezentes Sahne-Bonbon-Aroma und frische, spritzige Zitrusfrüchte. Über allem liegt ein -wenn auch- dezenter trockener Lagerfeuergeruch mit leicht Käutern und Heu. Im Hintergrund gesellen sich helle Früchte, insbesondere Birne, hinzu.
Im Mund explodiert der würzige Rauch förmlich. Ein schöner Kick, den die Nase so nicht vermuten ließ! Der Rauch in Form von kalter Asche verbindet sich mit spritzigen Zitrusaromen, Kräutern und deutlich spürbarer süßlichen Vanille, Malz und leicht mineralischer Eiche (das vergleichsweise junge Alter ist hier leicht spürbar). Sehr geradlinig, ohne viel Schnick Schnack und mit einer tollen cremig-öligen Textur.
Lang und üppig. Asche mit würziger Eiche, Vanille und Kräutern. Keineswegs herbe. Sehr schön ausgewogen und abwechslungsreich.
Süßliche Vanille mit hellen Früchten (insbesondere Birne) und einem dezenten Rauch-Kräuter-Aroma. Etwas mineralisch und eine leichte Würze. Ich muss feststellen, dass das Aroma ist insgesamt doch recht zurückhaltend ist. Nicht ganz so aufregend.
Würziger Antritt, leichtes Prickeln auf der Zunge. Jetzt ist der Rauch deutlich prägnanter als die Nase vermuten ließ. Es gesellen sich Vanille und Kräuter hinzu. Leicht erdig.
Mittellang, mit einer leicht bitteren Eichenholzwürze und Tabak. Die Früchte sind im Abgang nicht mehr vorhanden. Deutlich herber als die Fassprobe aus den Quarter Casks.
Im direkten Vergleich deutlich lebendiger und süßer als die Fassprobe aus den ex-Tennessee Barrels und Hier geht viel mehr ab. Während die Rauchnote vergleichbar ist, kommen hier nun viel mehr süßliche Sahne-Bonbons in Kombination mit Zitrusfrüchten, Heu, Aprikosen und Birnen ans Tageslicht. Gefällt mir deutlich besser! Insbesondere die Kombi aus Birne, Heu und Rauch.
Deutlich kräftiger und würziger im Antritt. Ausgeprägtes Prickeln auf der Zunge (Ingwer und weißer Pfeffer). Vanillearomen mit üppigen, spritzigen Zitrusaromen. Das Raucharoma auch hier deutlicher ausgeprägter als in der Nase, wenn auch mit weniger Kräutern.
Lang, mit Tabak, hellen Früchten und milder Würze.
Ein gelungener Auftakt in die rauchige Range mit einer angenehmen Kombination aus Lagerfeuerrauch, Asche, Kräutern, hellen Früchten und spritzigen Zitrusaromen, die dem Three insbesondere im Mund einen Kick verleihen. Für mich war es insbesondere spannend zu sehen, wie die einzelnen Fassproben zusammen im Three harmonieren und zusammenspielen. Die süßlichen Vanillearomen und Zitrusfrüchte erhält der Three eindeutig durch die Quarter Casks, während die Kräuter und die Würze eher aus den ex-Tennessee Barrels stammen. Die ex-Tennessee Barrels haben m.E. nach drei Jahren noch nicht ganz soviel Einfluss auf den Whisky genommen, während der Whisky aus den Quarter Cask schon recht rund und fertig erscheint.
Bewertung | |
Whisky-Helden | 10.50 von 15 Drams (Guter Whisky - Verkostung empfohlen) |
Whiskybase | Rating |
Verkostungen und Berichte | Verkostung Blog whiskyundfrauen. auch für männer. |
anderer Blogger/Experten | Verkostung Vlog WhiskyJason |
Verkostung Blog whisky-siegen.de |
Factsheet | |
Region | Deutschland |
Abfüller | St. Kilian |
Reifungszeit | 3 Jahre |
Fass | ex-Tennessee Whiskey & ex-Bourbon Quarter Casks |
Finish | (-) |
Alkohol | 50% |
Farbstoff | nein |
Kältefiltrierung | nein |
Preis | EUR 42,90 (0,5l) |