Lambay Malt Irish Whiskey  - 43 % - Irland

Dies ist ein unabhängiger Bericht der Whisky-Helden, der mein eigenes Empfinden und meinen persönlichen Eindruck schildert.  Das Sample wurde mir von Vranken Pommery zur Verfügung gestellt. Vielen herzlichen Dank für den Support!


21. Januar 2021

Der Einfluss der Cognacfässer ist deutlich spürbar und zeigt sich in prägnanter Würze und säurebetonter Frucht

Nach dem Review zum Fercullen 14 Jahre bleiben wir auf der grünen Insel und nehmen uns heute den Lambay Malt Irish Whiskey zur Brust, dessen zeitgenössisches Flaschendesign sofort ins Auge fällt. Hier hat man wirklich viel Liebe reingesteckt und selbst in den Innenwänden der Umverpackungen finden sich noch Zeichnungen und Geschichten. Das Auge isst bzw. trinkt zwar sicherlich mit, aber insbesondere bei einer Spirituose wie Whiskey kommt es dann doch m.E. nur auf die inneren Werte an und genau die schauen wir uns jetzt an.

 

Der Lambay Malt Irish Whiskey (bitte nicht verwechseln mit dem Lambay Single Malt Irish Whiskey) ist ein Blend aus zwei- und dreifach distillierten Single Malt Whiskeys (Reifung in Bourbonfässern) mit Finish in ausgewählten Cognac Fässern der Maison Camus aus Frankreich. o verwundert es auch nicht unbedingt, dass mit Master Blender Yonael Bernard, ein Franzose den Whiskey unter seine Fittiche hat. Während des Finish ruhen die Fässer im rauen Klima der Insel Lambay, wenige Meilen vor Dublin. Teilweise erfolgt die Lagerung an der frischen Luft, so dass die Fässer der direkten Meeresluft ausgesetzt sind. 

Wie bei vielen Irish Whiskey wurden auch hier die Fässer bzw. der Spirit zugekauft (Gut ist, das dies auch eindeutig angegeben wird!). Laut Website soll es sich dabei nur um unabhängige Brennereien handeln. Bevor der Whiskey auf die Flasche gezogen wird, wird er mit dem Trinity Well Wasser (die einzige Wasserquelle auf der Insel) herunter gedünnt.   


# TASTING NOTES

Nose -  3 von 5

Man muss dem Tropfen etwas Zeit im Glas zum atmen geben, damit sich die zu Beginn vorhandene kühlende Schärfe/Mentholnote und Würze verflüchtigt. Die Nase ist malzig, fruchtig und leicht blumig. Das Fruchtaroma zeigt sich insbesondere in Form unreifer Bananen und spritziger/säurebetonter Trauben und grüner Apfel. Etwas grasig und dezente Vanillearomen machen sich breit. 

Taste -  3.25 von 5

Eichenwürze schiebt den Tropfen gut voran und sorgt für ein Prickeln auf der Zungenspitze (geht etwas in Richtung Ingwer). Das in der Nase vorhandene Malz kommt nun etwas gerösteter daher und es gesellen sich gesalzene Nüsse und etwas Haselnusscreme/Milchschokolade dazu. Eher im Hintergrund bzw. nach ein/zwei Schlücken vernehme ich ein Hauch Kokosnuss und Frucht, die auch im Geschmack leicht säuerlich ausfällt.

Finish - 3 von 5

Mittellang mit einem dominierenden Mix aus Würze, süßlichem Malz und salzigen Aromen. Die salzigen Aromen erinnern mich ein wenig an die Salzlakritz-Heringe.


# FAZIT

Der Whisky entwickelt sich, je länger er im Glas atmen darf. Geb ihm daher gerade zu Beginn etwas Zeit bevor ihr ihn verkostet! Insgesamt dominieren bei diesem Whiskey die würzigen Eichenaromen, süßliches Malz und leicht salzige sowie säuerliche Fruchtaromen. Das muss man mögen und wahrscheinlich fühlen sich jetzt gerade die Cognac-Fans total angesprochen und abgeholt und wären total glücklich mit diesem Whiskey (ich kenn mich leider zu wenig mit Cognac aus). Das Finish in den Cognac-Fässern drückt hier m.E. dem Whiskey zu sehr seinen Stempel auf und lässt zu wenig Luft für Aromen wie süßliche Vanille/Sahne und Frucht, die mir hier für mein persönlichen Geschmack etwas fehlen. 


Bewertung  
Whisky-Helden              9.25 von 15 Drams (Solider Whisky)
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Factsheet  
Region Irland
Abfüller Lambay
Reifungszeit NAS
Fass  ex-Bourbon
Finish  Cognac FAss
Alkohol 43%
Farbstoff nein
Kältefiltrierung nein
Preis EUR 50