The Dead Rabbit Irish Whiskey- 44 % - Irland

29. November 2018

Nach  Jahren des Niedergangs ist Irish Whiskey nun wieder im Begriff, zu alter Größe zurückzufinden und mit dem The Dead Rabbit Irish Whiskey kommt nun ein moderner Vertreter auf den deutschen Markt, der im Rahmen des Bar Convent Berlin Anfang Oktober 2018 vorgestellt wurde. Es handelt sich hierbei um einen Blend aus Grain und Malt Whiskey, der für 5 Jahre in Ex-Bourbon Fässern reifte und abschließend in einem half-size Virgin American Oak Barrel gefinished wurde. 

"The Dead Rabbit" - der Name lässt mich nich gerade an einen leckeren Whiskey denken und ich würde wahrscheinlich auch gar nicht auf die Idee kommen, dass sich dahinter ein irischer Blend aus Grain und Malt Whiskey verbergen könnte. Doch wie kam es dann zu dieser Namensgebung?

Die "Dead Rabbits", New York gefürchtetste Straßengang bestehend aus irischen Immigranten, kontrollierten im 19. Jahrhundert weite Teile der Stadt. Genau wie der Whiskey trugen auch die Gangmitglieder ein stolzes irisches Herz in der Brust. Im ehemaligen Stadtteil der Gang, den New York Five Points (Lower Manhattan), steht heute  auch das zweimalig als beste Bar der Welt ausgezeichnete "The Dead Rabbit - Grocery and Grog", die an der Entstehung des Whiskeys mitgewirkt und die Drinks-Strategie entwickelt hat. 

Der Whiskey wurde insbesondere für die Gastronomie und den Barkontext konzipiert, aber natürlich soll er auch für den puren Genuss geeignet sein.....und da ich kein Barkeeper bin werde ich den The Dead Rabbit heute natürlich pur verkosten :) Insbesondere bin ich gespannt, wie sich das Finish im Virgin Oak Fass auswirkt!

Leicht und mit einer ordentlichen Ladung Vanille, trockenem Holz und Karamell/Toffee, die an einen Bourbon erinnern könnten (eher untypisch für einen irischen Whiskey).  Würzig mit leichten Kräuteraromen. Der Grain bringt Aromen von getrocknetem Hafer  hervor. Wenig aufregend. Der Schwerpunkt liegt hier eindeutig auf dieser starken Vanille und trockenen Holznote.

Auch hier dominiert direkt zu Beginn das starke Vanillearoma gemischt mit trockenem, würzigen Holz. Dahinter vernehme ich Heidekraut, Honig und Toffee. Eine leicht metallische Note kommt hinzu.  Auch hier wenig komplex.

Trocken und mittel-lang. Schwarzer Pfeffer, Vanille und würziges Holland. Leichte Frucht.

Die starken Vanillearomen gepaart mit trockenem Holz sind meines Erachtens eher untypisch für einen irischen Whiskey. Dieses Arome stammt vermutlich aus dem Finish in Virgin Oak Fässern, welche dem Whiskey ganz eindeutig ihren Stempel aufgedrückt haben. Nicht ganz mein Geschmack und mir fehlt es an Komplexität. Auch mit der Hinzugabe von Wasser tut sich hier nichts. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass der Whiskey aufgrund seiner enormen Süße vor allem bei Anfängern auf offene Münder stoßen kann oder aber als Zutat in Whiskydrinks überzeugen kann. Ein durchschnittlicher Whiskey, jedoch mit einem Preis von knapp 50 Euro für mich eher zu teuer.