Tullamore DEW 14 years- 41.3 % - Irland

14. Oktober 2018

Neben dem standardmäßigen Tullamore DEW Original, der uns allen aus dem Supermarktregal bekannt sein dürfte, hat die irische Marke Tullamore auch noch weitere spannende Abfüllungen im Portfolio. Seit dem Jahr 2010 gehört Tullamore zum schottischen Brennereikonzern William Grant & Sons und die Produktion erfolgt mittlerweile in einer Destillerie in der Nähe der irischen Kleinstadt Tullamore. Durch dir für Irland typische dreifache Destillation zeichnen sich die Whiskeys in der Regel durch einen sehr sanften und milden Geschmack aus. 

Die Besonderheit des Tullamore DEW 14 liegt vor allem in seinem Four Cask Finish, denn die Lagerung des Destillats erfolgte zunächst in ex-Bourbonfässern, bevor der Single Malt abschließend in vier weiteren Fässern gefinished wurde. Hierzu wurden die folgenden vier Fassarten verwendet:

• Madeira 
• Oloroso-Sherry
• Portwein
• ex-Bourbon (erneut)

Ob man die Einflüsse der einzelnen Fässern im Nosing erkennt und tatsächlich herausschmecken kann? Finden wir es heraus! Ich bin gespannt.

An dieser Stelle möchte ich mich für die Unterstützung durch Glentaste.de bedanken, die mir ihre aktuelle Tasting Box zur Verfügung gestellt haben, in der neben dem Tullamore DEW 14,  noch der an Cnoc 22, der Ardmore 22 und der Connemara 22 Jahre enthalten sind.

In der Nase dominieren insbesondere fruchtige Aromen. Es sind vor allem helle Trauben & tropische Früchte, die hier besonders hervorstechen. Insgesamt sehr weich mit Vanillearomen und erfrischender Minze. Mit der Zeit wechselt der Whiskey noch einmal sein Arome und es kommen nun mehr dunkle Früchte und Rosinen hervor. Insgesamt abwechslungsreich uns sehr angenehm.

Zu Beginn ein guter Antritt mit satter Eichenholz-Würze, die mich überrascht und sich im Nosing nicht wirklich angekündigt hat. Süße Früchte mit Vanillecreme und Honig. Trockene Getreidenoten, mit Äpfeln und Trauben. Hört sich nach einem guten Müsli an ;)

Im Finish kommen nun eher getrocknete Früchte zum Vorschein, die sich mit einer trockenen und pfeffrigen Eichenwürze mischen. Leicht nussig mit Espressonoten sowie  Tabak. Die Sherryfässer dominieren hier ganz eindeutig und lassen den anderen Fasseinflüssen nur wenig Spielraum. Dies hätte ich mir anders gewünscht.

Der Tullamore DEW 14 ist entgegen der Erwartung nicht ganz so sanft und weich, sondern überzeugt mit einem ordentlichen würzigen Antritt und jede Menge Fruchtaromen. Gerade im Nosing und im Taste zeigt sich das Four Cask Finish deutlich, im Finish hingegen nicht. Ob man die einzelnen Fasseinflüsse identifizieren kann? Schwierig. Ich konnte es auf jeden Fall nicht. Insgesamt aber ein guter, süffiger Whisky zu einem mehr als fairen Preis von knapp 40 Euro. Da kann man in der Tat nichts falsch machen!